Veranstaltung: | Landesparteitag Schleswig-Holstein September 2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 5 Anträge |
Antragsteller*in: | Artur Hermanni (KV Pinneberg) |
Status: | Eingereicht |
Abstimmungsergebnis: | wenige Nein Enthaltungen: 14 |
Eingereicht: | 26.07.2023, 19:43 |
A2: „Jede Kommune ihren Bürger*innenwald, Naturwälder für Schleswig-Holstein“
Antragstext
Naturwald ist neben Moorschutz ein wesentlicher Teil des notwendigen
Klimaschutzes in und für Schleswig-Holstein, der noch nicht in ausreichendem Maß
erbracht wurde. Die Idee „Jeder Kommune ihren Bürger*innenwald, Naturwälder für
Schleswig-Holstein“, verfolgt durch konkrete Neuwaldaufforstungs-Projekte, mit
hoher bürgerlicher Beteiligung, in möglichst vielen Kommunen, die substanzielle
Vermehrung von Naturwald in Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit den
Naturwaldaktivist*innen in Vereinen und Stiftungen sind wir „Grüne“ die
Pat*innen der Naturwaldaufforstung. Die bisher noch unerfüllte Idee von uns
Grünen für Schleswig-Holstein lautete: Die bestehende Waldfläche in einem ersten
Schritt von 10% auf 11% der Landesfläche zu erhöhen. Das sind ganz konkrete
15000 ha. Ein Ziel, das noch auf unsere konkrete Umsetzung wartet.
Das skalierbare Aufforstungskonzept
Seit 4 Jahren erfolgreich angewendet von „Citizens Forests e.V.“
Konzeptionell werden 3 Dinge zusammen gebracht, die notwendig sind:
Die Menschen
Eine breite bürgerliche Beteiligung, nicht irgendwo oder von irgendwo
zusammengeführt, sondern dort wo die Menschen leben.
Das Land
Brachliegende oder ungenutzte Flächen aus privater oder kommunaler Hand, die
nicht etwa als Eigentum erworben werden, sondern über eine vereinbarte
Dauerkooperation zu Naturwäldern aufgeforstet werden.
Die Finanzierung
100 % spenden- und sponsorenbasiert
Als „Grüner“ und Naturwaldaufforstungsaktivist im „Citizens Forests e.V.“ rufe
ich auf und stelle hiermit den entsprechenden Antrag, dass in jeder Kommune in
der wir als Partei vertreten sind, ein konkreter Antrag auf ein Stück kommunales
Land eingebracht wird, um damit in jeder Kommune ein bürgerliches
Naturwaldaufforstungsprojekt, die Entstehung eines Bürgerwaldes, zu initiieren.
Begründung
Schleswig-Holstein ist das waldärmste Bundesland in der BRD. Im Bundesdurchschnitt sind ca. 1/3 mit Waldflächen bedeckt, im nördlichsten Bundesland sind gerade mal 1/10 der Landesfläche Wald, und davon der größte Teil forstwirtschaftlich genutzt.
Die größte Herausforderung unserer Aufforstungsarbeit ist die Akquise von geeigneten Flächen ab 600 qm (Mindestgröße). Wir „Grünen“ können daran etwas ändern, indem wir überall dort wo wir aktiv sind Flächen akquirieren. Dies steht im Kontext allgegenwärtiger Knappheit von Land. Aufforstungsprojekte lassen sich sehr gut auf kommunalen Flächen verwirklichen, weil bestehende Netzwerke die erfolgreichsten Wege zu Land ermöglichen. Eine der günstigsten Startsituationen auch für weitere Aufforstungsprojekte.
WEITERE INFOS:
Bürgerwälder erklären sich selbst
Das bewährte und mittlerweile sehr beliebte Format des Bürgerwaldes ist konkreter, sichtbarer und nachhaltiger Klimaschutz. Wenn Wald auch ein Teil des vielfältigen und notwendigen Naturschutzes ist, so ist er psychologisch und kulturell verankert Synonym für Natur. Naturwald-Aufforstungsprojekte sind sinnstiftende und zugleich gelebte entwicklungspolitische Bildungsarbeit für die Ausweitung und Bildung eines bürgerlich breit verankerten, nachhaltig und gesellschaftlich getragenen und neuen Natur- und Umweltverständnisses. Es befördert die persönliche Identifikation, wenn man an der Entstehung von Naturwäldern selbst konkret mitwirken kann. Dieses neue Bewusstsein im Umgang mit einer endlichen Welt kann und darf nicht verordnet werden. Es ist ausschließlich freiwillig in unserem demokratischen und rechtstaatlichen Kontext zu initiieren, zu entwickeln und/oder zu verstärken. Es ist per se eine bürgerliche Gemeinschaftsaufgabe. Neuwaldaufforstungsprojekte sind zu 100 % eine bürgerliche Alltagsaufgabe.
Flächen sind die Eintrittskarte
Diebisherigen ca. 25 Wälder von „Citizens Forests e.V.“ haben die Flächengrößen bis zu 4000 qm. Quantitativ ist das Aufforstungskonzept beliebig skalierbar. Größere Projekte scheiterten lediglich am Zugang zu größeren Flächen, nicht an der Machbarkeit. Wir bedauern dies und stehen bereit für Projekte in ha-Größen.
Wichtig ist zu unterscheiden zwischen forstwirtschaftlich genutzten Wäldern und Naturwäldern. Erstere nutzt der Mensch, letztere werden gänzlich der Natur überlassen. Das ist wesentlich für die biologisch-ökologische Qualität. Naturwälder weisen eine weitaus höhere Diversität auf sind kühler und feuchter. Wir machen Naturwälder gänzlich und dauerhaft für naturbelassene Flora und Fauna. Unsere Methode ist die Aufforstung nach Miyawaki. Eine seit den 70er Jahren weltweit bewährte Aufforstungsmethode für Tiny- und Naturwälder. An Naturwäldern mangelt es, jedoch nur in naturbelassenen Wäldern kann die notwendige Diversität von Flora und Fauna entstehen und bestehen.
Kosteninfo
Für 1000 qm Bürgerwald und durchschnittlichen Kosten für 1 qm Naturwald von aktuell 10,-€, ergeben sich ca. 10.000,- € für einen Bürgerwald.
Unterstützer*innen
- Stephan Wiese (KV Lübeck)
- Ralf Hübner (KV Pinneberg)
- Katrin Stange (KV Pinneberg)
- Ute Sabine Eckhardt-Tams (KV Pinneberg)
- Thorsten Berndt (KV Pinneberg)
- Petra Kärgel (KV Pinneberg)
- Gabriele Schramm (KV Pinneberg)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
- Bianka Ewald (KV Pinneberg)
- Carsten Schulte (KV Pinneberg)
- Michael Terrey (KV Pinneberg)
- Sven Herrmann (KV Pinneberg)
- Christian Iltner (KV Pinneberg)
- Annemarie Stefaniak (KV Pinneberg)
- Mathias Schmitz (KV Pinneberg)
- Angela Callsen-Jensen (KV Schleswig-Flensburg)
- Björn Hildebrand (KV Pinneberg)
- Sonja Vogt (KV Pinneberg)
- Sascha Golditz (KV Pinneberg)
- Anke Thomsen (KV Pinneberg)
- Jürgen Schramm (KV Pinneberg)
- Ann-Kathrin Tranziska (KV Pinneberg)
- Lars Bode (KV Pinneberg)
- Peter Selmke (KV Schleswig-Flensburg)
- Regine Höft (KV Pinneberg)
- Marcel Beutel (KV Ostholstein)
- Erika von Kalben (KV Pinneberg)
- Michael Klinger (KV Schleswig-Flensburg)
- Jan Kürschner (KV Kiel)
- Kevin Thomsen (KV Nordfriesland)
- Christina Birnbacher (KV Stormarn)
- Yann Aretin Eggert (KV Pinneberg)
- Andrea Eva Dreffein-Hahn (KV Pinneberg)
- Janine Blöhdorn (KV Kiel)
- Malou Corinth (KV Nordfriesland)
- Pamela Masou (KV Pinneberg)
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